Nächste Woche geht es wieder los mit den Gemüselieferungen. Die letzten Wochen und Monate habe ich benutzt um die Kulturen zu planen, einige Anpassungen an den Anbauverfahren vorzunehmen und mich dem Säen, Pflanzen und Pflegen der verschiedenen Gemüsesorten zu widmen. Ich bin gespannt wie diese Saison verlaufen wird. Mit welchen Temperaturen ist zu rechnen? Wie nass oder trocken wird es? Welche Schädlinge werden den Pflanzen zu schaffen machen? Sind Pilzkrankheiten aktiv? Geht die Planung auf? Kann jede Woche genügend Gemüse geerntet werden? Ist das Angebot genügend abwechslungsreich? Werden die Abos auch immer abgeholt? Funktioniert die neue Verpackung? Und noch viele Fragen mehr…

Wie jedes Jahr stehe ich vor einer gewissen Unsicherheit auch dahingehend, ob unsere Idee eines ausschliesslich mit von uns produziertem Gemüse bestückten, radikal saisonal zusammengestellten Gemüseabos ohne ‘Sonderwünsche’ auf genügend Gegenliebe stossen wird. Denn ohne Menschen, die unsere Ideale teilen und unterstützen, können wir diese Art von Landwirtschaft (Nähe zu den KonsummentInnen, faire Preise und Garantien für die Produzenten, BIO ohne Kompromisse, viel Handarbeit, Vielfalt/Diversität usw.) nicht lebendig halten und erfolgreich umsetzen.

Ich spüre in Gesprächen immer wieder eine gewisse Wut und Ohnmacht der Menschen gegenüber der Politik, der Landwirtschaft,  dem Markt usw. Wir sind aber alle ein Teil der Politik, der Landwirtschaft, dem Markt, wir müssen uns in diesen gesellschaftlichen Feldern engagieren, Alternativen entwickeln, scheitern und wieder aufstehen. Der Gmüeser ist eine Möglichkeit von vielen sich in diesem vielfältigen Feld von Landwirtschaft, Politik, Ernährung, Konsum aktiv zu zeigen. Entscheidend dabei sind: Offenheit, Verständnis, Wissen, Überzeugung, Tatkraft und Liebe zu Mensch, Tier und Pflanze!

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Thomas