Bald ist das Jahr 2020 bereits Geschichte. Für die meisten Menschen war es sicher ein aussergewöhnliches Jahr. Gerade für uns vom Wohlstand verwöhnten Schweizerinnen und Schweizer stellte das Corona-Virus eine grosse, vor allem auch mentale Herausforderung dar. Es gab und gibt Einschränkungen und Verbote, die wir uns vor nicht allzu langer Zeit überhaupt nicht vorstellen konnten. Wir wurden auf die Natur und die Gemeinschaft zurückgeworfen. Die Abhängigkeit von unserer Umwelt und den anderen Menschen wurde und wird wieder sichtbar.
In meiner Arbeit auf dem Bauernhof wurde ich von der sogenannten ‚Covid-Krise‘ wenig tangiert: Tiere gilt es weiterhin zu versorgen und Pflanzen zu pflegen und zu ernten. Im Frühjahr konnten wir unser Gemüse nicht auf dem Wochenmarkt verkaufen und zurzeit sind die von uns mit Gemüse belieferten Restaurants geschlossen. Da wir aber vor allem auf den direkten Verkauf setzen (Abos, Mischpakete etc.) konnten und können wir das ganz gut verkraften. Auch fühlte ich mich im Gegensatz zu vielen Menschen in meinem Leben nicht stark eingeschränkt. Die Arbeit auf dem Hof ermöglicht mir sowieso wenig Zerstreuung im kapitalistischen Vergnügungspark.
Trotzdem bin ich nun Ende Jahr ziemlich ausgebrannt. So ein breit angelegtes Projekt wie den Gmüeser aufzubauen und zu führen, die Verantwortung zu spüren und zu tragen geht schon an die Substanz. Etwas Erholung in den nächsten Wochen steht an und tut sicher gut.
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Thomas